Ich verfolge gerade eine Pressekonferenz von Sarah Wagenknecht und ihren MitstreiterInnen zur Gründung einer neuen Partei neben der Partei "die Linke". Dort werden Missstände in Sachen Geschwindigkeit und Zielsetzung der Umsetzung notwendiger politischer Maßnahmen für eine Zukunft aufgezeigt.
Die Missstände sehe ich auch. Allerdings höre ich auch hier, dass "Deutschland wieder Zukunftstechnologien braucht" um die Klimakatasrophe abzuwenden. Kein Wort darüber, dass dieses Problem sich nicht durch Technologie alleine lösen lässt. Kein Wort darüber, dass eine weitreichende Umstellung / Transformation unserer Gesellschaft und Wirtschaft notwendig ist.
Ich denke, wir brauchen keine neue Partei um die Probleme zu lösen. Wir brauchen Menschen in / aus allen Parteien die die volle Wahrheit kommunizieren. Menschen, die sich nicht hinter irgendwelchen Ausreden verstecken die in der Bevölkerung bestärken wir können mit veränderter Technologie so weitermachen wie bisher. Solange die Hoffnung aufrecht erhalten wird es ginge ohne Reduktion (von vielem), es ginge ohne grundlegende Transformation unseres Wirtschaftssystems und es ginge, ohne dass sich jeder Einzelne diesen Verhaltensänderungen unterzieht wird es keine wirksame Zukunftsproblemlösung geben. Und jede länger es dauert desto heftiger muss der Umbau erfolgen der für unser Überleben notwendig ist.
Dabei ist es gar nicht so schwierig - aber es ist leider eine unbequeme Wahrheit (dass diese Bemerkung ein Titel eines nachdenklich stimmenden Dokumentarfilms von Al Gore ist ist rein zufällig):
- Der westliche "Way-of-Life" ist nicht zukunftsfähig! Wir müssen uns in Sachen Konsum, Mobilität und Zielsetzung unserer Wirtschaft tiefgreifend ändern. Dazu gehören Reduktion eigener Ansprüche, auch Wegfall von Dingen "die man bisher immer so gemacht hat" , die Aufgabe von überholten Werten ("das ist eines meiner Grundrechte") und ein Umdenken vom "egoistischen Vorteilsdenken" zu "speziesorientiertem Denken".
- Die Änderungen müssen umgehend erfolgen. Jeder Tag Verzögerung erschwert die Transformation, und das betrifft nicht nur unser Planeten-Klima, es betrifft auch unser soziales Klima und überhaupt das gesamte Netzwerk "Leben" auf unserer Erde.
- Es macht keinen Sinn auf andere zu warten. Jeder Einzelne ist gefragt. Die Änderungen müssen von jdem Einzelnen akzeptiert und gelebt werden - aus eigenem Wunsch und eigenem Antrieb.
- Die Umstellungen die von vielen Einzelnen begonnen werden müssen in unsere Strukturen (Gemeinden -> Städten -> Bundesländern -> Staaten) eingebaut werden. Es wird sich eine weltweite Zusammenarbeit entwickeln müssen um das Ziel zu erreichen. Aber wie schon geschrieben muss sich diese Zusammenarbeit entwickeln - aus dem Handeln einer breiten Masse aller Menschen auf der Erde. Diese Zusammenarbeit ist nicht "von oben zu befehlen", daher macht es keinen Sinn auf solche Befehle und Vorschriften zu warten. Zuerst muss die Akzeptanz eines jeden vorhanden sein, dann erst wird er auch Regeln akzeptieren. Und das bedeutet eben eine klare und unmissverständliche Kommunikation des Ist-Standes, eine klare Kommunikation, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher, und dass damit jeder gemeint ist.
Jeder der "jetzt schon mal anfängt" seinen Way-of-Life zu ändern ist ein Vorreiter, ein Vorbild. Jemand der beweist, "dass es geht, dass es Spaß macht, dass es glücklicher macht".
Ändere Dich selbst und auch deine eigene Sichtweise - dann änderst Du die Welt!